Eisenmangel und Schilddrüse
Der Eisenmangel ist eine der häufigsten Mangelerkrankungen in Österreich und kann die Lebensqualität deutlich einschränken. Betroffen sind vor allem Frauen …
Die Symptome sind vielfältig und häufig unspezifisch. Betroffene leiden unter Müdigkeit, eingeschränkter Leistungsfähigkeit, Kopfschmerzen, Problemen mit Haaren und Nägeln und Atemnot bei Anstrengung.
Anämie und Hämoglobin
Ein Eisenmangel ist häufig und betrifft in Österreich bis zu 20 % aller Frauen im gebärfähigen Alter. Bei Schwangeren liegt die Häufigkeit sogar bei 30 %. Es gibt unterschiedliche Schweregrade des Eisenmangels. Die mildere Form ist ein Speichereisenmangel, in schwereren Fällen liegt eine Blutarmut (Anämie) vor. Wenn Eisen fehlt, wird zu wenig Hämoglobin produziert. Das eisenhältige Hämoglobin ist zuständig für den Sauerstofftransport über den Blutkreislauf im gesamten Körper. Die Symptome des Eisenmangels sind abhängig vom Schweregrad und reichen von Müdigkeit, über eingeschränkter Leistungsfähigkeit, Kopfschmerzen, Problemen mit Haaren und Nägeln, eingerissenen Mundwinkeln, Kribbeln in den Beinen (Restless Legs Syndrom) bis hin zu Atemnot bei Anstrengung.
Eisenmangel und Schilddrüse
Ein Eisenmangel kann eine Schilddrüsenunterfunktion verursachen und vor allem verstärken. Umgekehrt ist bei einer Schilddrüsenunterfunktion die Aufnahme von Eisen verschlechtert.
Welche Rolle spielt die Ernährung beim Eisenmangel?
Das Spurenelement Eisen muss über die Nahrung zugeführt werden. Besonders viel Eisen ist in Fleisch und Fisch enthalten, aber auch Getreide, Hülsenfrüchte und Nüsse sind gute Eisenquellen, obwohl Eisen aus pflanzlichen Quellen schlechter aufgenommen wird.
Wer ist betroffen?
Risikogruppen für einen Eisenmangel sind junge Frauen, die durch den Blutverlust im Rahmen der Monatsblutung auch Eisen verlieren, und Schwangere. Ernährungsbedingt haben auch Vegetarier und Veganer ein erhöhtes Risiko. Häufig betroffen sind auch Menschen, die regelmäßig Blut spenden sowie aufgrund des Wachstums (erhöhter Bedarf) Kinder und Jugendliche. Auch Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) haben ein erhöhtes Risiko für einen Eisenmangel.
Wie kann ich feststellen, ob ich einen Eisenmangel habe?
Durch eine Blutuntersuchung kann festgestellt werden, ob ein Speichereisenmangel (Ferritin niedrig) der gar eine Blutarmut (Hämoglobin niedrig) vorliegt. Die Blutabnahme können Sie sehr gerne in meiner Ordination durchführen lassen.
Wie wird der Eisenmangel behandelt?
In den meisten Fällen wird ein Eisenmangel durch die Einnahme von Eisentabletten behandelt. Häufige Nebenwirkungen sind Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Blähungen oder Verstopfung. Die Einnahme der Eisentabletten nur jeden 2. Tag kann die Verträglichkeit verbessern. Wenn ein sehr schwerer Eisenmangel vorliegt oder die Tabletten nicht vertragen werden, kann in seltenen Fällen auch eine Eiseninfusion erforderlich sein. Wichtig ist, dass Sie die Eisentabletten 30 Minuten vor den Mahlzeiten und mit 2 Stunden Abstand zu anderen Nahrungsergänzungsmitteln wie Kalzium oder Magnesium einnehmen. Die Einnahme mit einem Glas Orangensaft verbessert aufgrund des Vitamin C die Aufnahme. Wenn Sie eine Schilddrüsentablette einnehmen, dann müssen nach der morgendlichen Euthyrox oder Thyrex-Tablette bis zur Eiseneinnahme mindestens vier Stunden vergehen.
Nach ca. 2 bis 4 Wochen erfolgt eine Blutabnahme zur Kontrolle, ob die Eisentherapie wirkt. Auf keinen Fall sollten Sie Eisentabletten ohne vorherige ärztliche Abklärung und regelmäßige Kontrollen einnehmen, da eine Überdosierung von Eisen schädlich sein kann.
Vereinbaren Sie gerne einen Termin zur Abklärung eines Eisenmangels!